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Virtueller Desktop

Egal, ob man einen Laptop bzw. ein Tablet privat verwendet oder einen vollwertigen PC für die tägliche Arbeit einsetzt – immer wieder stößt der Desktop an seine Grenzen. Ursprünglich vor allem von Linux konsequent angeboten und weiterentwickelt, bieten heute alle gängigen Betriebssysteme als Lösung den sogenannten virtuellen Desktop an. Was ein virtueller Desktop ist, wird im Folgenden einfach und verständlich erklärt.

Was ist ein virtueller Desktop?

Der Desktop hat sich heute bei allen gängigen Betriebssystemen für den Heimgebrauch und die Arbeitswelt als effektive sowie übersichtliche Arbeitsoberfläche etabliert. Ähnlich einem Schreibtisch, bietet der Desktop alles, was für die tägliche Arbeit am Computer erforderlich ist. Wie die Schubladen eines Schreibtisches lässt sich vom Desktop auf Ordner und Untermenüs zugreifen, sowie ein gewünschtes Programm starten oder Dokumente ablegen. Je weniger Platz ein Desktop bietet und umso mehr auf ihm gearbeitet wird, desto schneller stößt er hinsichtlich der Größe an seine Grenzen. Das kann bei Tablets, so genannten Subnotebooks oder auch echten Laptops mitunter recht schnell der Fall sein. Aber selbst echte PCs mit großen Monitoren stoßen bei verschiedenen Softwareanwendungen hinsichtlich ihrer Dimension an ihre Grenzen. Abhilfe schafft ein sogenannter virtueller Desktop. Zunächst mag diese Begrifflichkeit verwirren, da auch der „normale“ Desktop eines Betriebssystems ja immer nur virtuell vorhanden ist. Gemeint ist hier aber etwas anderes. Reicht der im Bildschirmbereich sichtbare Desktop nicht mehr aus, wird dieser virtuell in seiner Größe erweitert. Virtuell bezieht sich hierbei weniger auf die allgemeine Darstellung auf Softwarebasis, sondern darauf, dass die Erweiterung des Desktops zunächst außerhalb des sichtbaren Bereichs liegt. In diese virtuellen Erweiterungen des Desktops lassen sich dann Aspekte des Desktops auslagern, die derzeit nicht erforderlich sind und die auf der sichtbaren Desktopoberfläche keinen Platz finden.

So funktioniert ein virtueller Desktop

Je nach Betriebssystem gibt es unterschiedliche Methoden, auf die aktuell nicht sichtbaren Bereiche des virtuellen Desktops zuzugreifen. Eine bekannte Form ist das simple Verschieben der Desktopoberfläche seitlich oder in vertikaler Richtung. Ähnlich einer Veränderung des Bildausschnitts bei Google-Maps oder anderen grafischen Anwendungen lässt sich so schnell und unkompliziert der gewünschte Desktopbereich erreichen. Eine Abwandlung dieser Form ist das Blättern auf weitere „Seiten“ des Desktops. Entgegen einer freien Verschiebung in der zuvor beschriebenen Methode wird hier jeweils auf eine komplett neue Ansicht des Desktops gewechselt. Entweder erfolgt dieses Umschalten linear, also dem Blättern in einem Buch vergleichbar, oder es besteht die Möglichkeit, den Desktop in jeder Richtung horizontal wie vertikal zu einer neuen Ansicht zu verlassen. Eine grafische Variante dieses Umblätterns ist der Desktop-Würfel. Virtuell werden die unterschiedlichen Desktopansichten hier in dreidimensionaler Form zu einem Würfel angeordnet. Je nach gewünschter Ansicht, wird die erforderliche Seite dieses Würfels nach vorn zum Bildschirm gedreht. Letztendlich handelt es sich bei all diesen Möglichkeiten um nicht mehr als eine bestimmte Art der grafischen Darstellung ein und desselben Prinzips, auf eine Erweiterung des Desktops zuzugreifen. Je nachdem, was ein virtueller Desktop auf seinen Erweiterungsflächen darstellen soll, können einzelne Darstellungsvarianten die Übersichtlichkeit erhöhen und so die Arbeit erleichtern.

Virtueller Desktop - so funktioniert er

Vorzüge und Nachteile eines Virtuellen Desktops

Betrachtet man die Funktionsweise, liegen die Vor- und Nachteile auf der Hand, die ein virtueller desktop mit sich bringt:

+ Erweiterung der nutzbaren Desktopfläche
+ mögliche Auslagerung derzeit nicht benötigter Elemente
+ Aufteilung von Werkzeugleisten etc. bei umfassenden Softwareanwendungen mit großem Darstellungsbereich
+ höhere Übersichtlichkeit je Desktopausschnitt durch Möglichkeiten zur Sortierung bzw. Auslagerung
Gefahr des Übersichtsverlusts bei steigender Zahl der Desktopausschnitte
Für Anwendungen mit großem Darstellungsbereich nur geeignet, wenn einzelne Elemente, wie Werkzeugleisten, klar abgegrenzt sind und somit ausgelagert werden können.

Virtueller Desktop - Vor- und Nachteile

An diese Zielgruppe richtet sich ein virtueller Desktop

Ausgerichtet ist ein virtueller Desktop in erster Linie auf zwei Zielgruppen an Nutzern. Dabei ist es unerheblich, ob die jeweilige Nutzung privat oder beruflich erfolgt. Zum einen richtet sich das Angebot virtueller Desktoperweiterungen an Personen, die mit besonders ausladenden Programmen arbeiten und so schlicht mehr Raum für die Darstellung benötigen. Bespiele sind umfassende Tabellenkalkulationen, aber noch weit verbreiteter grafische Anwendungen. Hier lassen sich Werkzeugbereiche, die aktuell nicht benötigt werden, gut seitlich in einen angrenzenden Desktopbereich verschieben. Bei Bedarf kann der Zugriff einfach durch eine Verschiebung in die entsprechende Richtung hergestellt werden. Zum anderen bietet ein virtueller Desktop aber auch all den Menschen Vorteile, die schlicht über ein zu kleines Gerät zur Darstellung verfügen. Gerade das wachsende Segment der Geräte, die sich zwischen echten Laptops und Smartphones in der Grauzone der Tablets positionieren, stoßen auf Grund der kleinen Bildschirmabmessungen und der begrenzten Auflösung schnell an ihre Grenzen. Ein virtueller Desktop schafft zusätzlichen Platz für mehr Übersichtlichkeit oder ermöglicht überhaupt die Verwendung bestimmter Anwendungen.

Fazit – flexibler arbeiten mit einem virtuellen Desktop

Ein virtueller Desktop schafft Platz und erhöht die Übersichtlichkeit. Gerade kleine Endgeräte stoßen ohne diese virtuelle Erweiterung des Arbeitsbereichs schnell an ihre Grenzen. Wichtig ist bei seiner Verwendung ein konsequentes System zur Anwendung, da ansonsten mit steigender Zahl der Sichtbereiche leicht die Orientierung verloren gehen kann. Und die unliebsame Situation, auf dem übervollen Schreibtisch das Gesuchte nicht zu finden, kennt schließlich jeder.

 

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