mobile.de, Deutschlands größter Fahrzeugmarkt, betreut seine mehr als 42.000 registrierten Händler mit Hilfe von externen Vertriebsdienstleistern. Die Partner müssen aufgrund der guten Wirtschaftslage und der damit verbundenen knappen Personalsituation große Anstrengungen unternehmen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden. Aus diesem Grund hat mobile.de gemeinsam mit den Vertriebsdienstleistern Kriterien für ein professionelles Floor- und Wohlfühl-Management identifiziert, um Mitarbeiter zu motivieren und bestmöglich dabei zu unterstützen, die täglichen Herausforderungen eines qualitativ hochwertigen Vertriebs zu meistern.
Für die Umsetzung des Vorhabens wurde eine technische Lösung benötigt, die es den Floor-Managern ermöglicht, den größten Teil ihrer Arbeitszeit bei den Mitarbeitern zu verbringen und nicht abgeschottet im „Chef-Büro“. Das ist natürlich nur umsetzbar, wenn der Floor-Manager nicht an seinem Arbeitsplatz sein muss, um relevante Informationen einzusehen und fortlaufend zu überprüfen. Der diesbezügliche Verwaltungsaufwand wurde von mobile.de im Vergleich zur besser investierten Zeit auf der Fläche als viel zu hoch eingeschätzt. „Deshalb haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, den Arbeitsplatz des Floor-Managers im Idealfall überflüssig zu machen“, sagt Matthias Schmidt, Vertriebsleiter KMU bei mobile.de. „Wir wollten ein virtuelles Büro für den Floor-Manager schaffen, unterstützt durch eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Die echte Arbeitsplatzumgebung sollte dabei visuell mit allen nützlichen Informationen für eine zahlen- und datengetriebene Vertriebssteuerung ergänzt werden.“
Im Pilotbetrieb heißt der Schreibtisch des Floor-Managers nun „Smart Glasses“ und sein Büro ist die Fläche, direkt am Puls des Geschehens. Die technische Grundlage für das Projekt bildet eine zentrale Kundeninteraktionslösung mit einer Schnittstelle zu Salesforce, dem datenführenden System von mobile.de. Die Applikationen und Daten werden mittels der oneclick™ Plattform für die Mitarbeiter in einen Workspace im Browser gestreamt. „Diese Virtualisierung beschleunigt und vereinfacht unsere Bereitstellungsprozesse“, so Schmidt. „Zudem wird die Sicherheit maßgeblich gesteigert, weil wir jederzeit die volle Kontrolle über die Daten haben und neue Arbeitsplätze im Handumdrehen bereitstellen bzw. Zugriffsrechte von ausscheidenden Mitarbeitern genauso schnell wieder entziehen können.“
Eine weitere wichtige Komponente ist das Reporting-Tool „Giant“ des Herstellers Fusionex, welches ebenfalls über die oneclick™ Plattform bereitgestellt wird und alle Daten in einem übersichtlichen Dashboard mit Drill-Down Funktion visualisiert. Die so aufbereiteten Daten werden schließlich für den Floor-Manager in eine Datenbrille ausgespielt und ermöglichen es in Echtzeit Unterstützungsleistungen für einzelne Mitarbeiter anzubieten. Um den Datenempfang zu jedem Mitarbeiter adhoc – quasi im Vorbeigehen – zu ermöglichen, wird auf der Oberfläche des oneclick™ Workspaces ein QR-Code angezeigt. Dieser wird von der Brille beim Betrachten des Monitors erfasst und eine personalisierte Abfrage an die Datenbank geschickt. Die Datenbank wiederum liefert umgehend alle wichtigen Schlüsselkennzahlen zur Brille des Floor-Managers zurück, so dass dieser einen aktuellen Bericht über die Produktivität erhält und diese in das Gespräch mit den Mitarbeitern aufnehmen kann. „Mit der Einführung dieser Lösung erhoffen wir uns ein langfristiges Engagement der Vertriebsmitarbeiter bei unseren Partnern, eine Steigerung der Effizienz und Qualität im Vertrieb und die Schaffung von deutlich mehr offenem Raum im Floor-Management“, so Schmidt.
Das Projekt wurde im September 2019 mit dem Stevie Award der höchsten Stufe Gold in der Kategorie Business Information Solution ausgezeichnet und bildet den krönenden Abschluss einer Reihe von Stevie Awards, mit denen Matthias Schmidt und sein Team für ihre außerordentlichen Leistungen und innovativen Lösungsansätze ausgezeichnet wurden.