Gartner® Prognosen für 2024: Aufbau einer nachhaltigen und kollaborativen digitalen Arbeitsplatzinfrastruktur

New Work – Ein Überblick

[oc_spacer height=“15″]Digitalisierung und Globalisierung sind zwei der wichtigsten Phänomene des 21. Jahrhunderts. Sie beeinflussen maßgeblich wie wir leben – und arbeiten. New Work soll die Antwort sein auf unsere veränderte moderne Gesellschaft. Einen Überblick, wofür New Work steht und was es ausmacht, lesen Sie hier.

Die Idee von New Work stammt von dem Sozialphilosophen Frithjof Bergmann. In den 1970er und 80er Jahren setzte er sich mit dem Kapitalismus auseinander und entwickelte ein Gegenmodell dazu. Geboren waren die Ansätze der heutigen New Work-Bewegung – einer neuen Form des Arbeitens, die den Arbeitnehmer aus der „Knechtschaft der Lohnarbeit“ löst und sich stattdessen durch Freiheit, Selbstständigkeit und Teilhabe an Gemeinschaft auszeichnet.

Old Work gegen New Work

Ob man „Lohnarbeit“ nun so heftig verurteilt wie Bergmann oder nicht, New Work liefert viele wertvolle Beiträge für eine zeitgemäße Arbeitskultur. Um New Work besser zu verstehen, muss geklärt werden, von welchen traditionellen Arbeitsstrukturen sich diese Bewegung abgrenzt.

Arbeiten in Netzwerken

Anstelle hierarchischer Top-Down Organigramme in Unternehmen, worin Befehle von oben nach unten und Berichte von unten nach oben verlaufen, tritt das Arbeiten in Netzwerken. Menschen sollen interaktiv und ohne Barrieren zusammenarbeiten, ihr Vorgehen selbst erarbeiten – egal wo sie sich befinden. Durch den freien Austausch von Wissen und Ideen kann mehr erreicht werden, als durch das Arbeiten in immer denselben Teams, die von oben aufgetragene Befehle ausführen. Arbeitnehmer sollen sich nicht als Einzelkämpfer wahrnehmen, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen, sondern als Teil eines agilen Teams. Wissen und Erfahrungen werden vernetzt geteilt und Mitarbeiter können sich projektbezogen in stets neuen Teams zusammenfinden. Außerdem wird Mobilität immer wichtiger. Der stationäre Arbeitsplatz wird im Zuge dessen zugunsten einer mobilen Arbeitskultur, flexiblen Arbeitszeitmodellen und virtuellen Teams zurückgedrängt. Hierbei spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle: durch Cloudtechnologien und Kommunkations- sowie Collaboration-Tools können sich Menschen auf der ganzen Welt verbinden und in Echtzeit zusammenarbeiten.

Kreative Arbeitsnomaden

Während bis vor einigen Jahren noch das Hocharbeiten im Unternehmen über mehrere Jahrzehnte hinweg ein allgemeingültiges Karriereziel darstellte, finden junge New Worker das jahrelange Arbeiten für einen einzigen Arbeitgeber befremdlich und restriktiv. Da junge Talente Freiheit und Unabhängigkeit großschreiben und für ihre Arbeit oft nicht mehr benötigen als einen Laptop, arbeiten sie zunehmend projektbezogen. Ein Jobangebot ist für New Worker insbesondere dann interessant, wenn sie sich optimal entfalten können. So arbeiten sie für wen sie gerade möchten, solange sie möchten und von wo aus sie möchten – Sei es Kassel oder die Karibik. Karriere im traditionellen Sinn wird heute oft hintenangestellt nach Selbstverwirklichung, der Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf sowie den individuellen Bedürfnissen des Arbeitnehmers.

New Work: Arbeiten und Wohlfühlen verbinden

„Work while you work – play while you play“ lautet ein Zitat des Philosophen Theodor Adorno. Während es für traditionelle Arbeitsformen noch eher zutrifft, Arbeit und Vergnügen zu trennen, stellt sich New Work klar gegen diese Auffassung. Arbeiten muss sogar Spaß machen.
Unsere Gesellschaft durchlebt einen Wandel der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Althergebrachte Arbeitsformen können nicht mehr Schritt halten, denn kreatives, innovatives Denken wird immer wichtiger, da Routinetätigkeiten zunehmend von Maschinen erledigt werden. Wohl die wenigsten Menschen haben Gedankenblitze, nachdem sie acht Stunden vor dem Bildschirm gesessen sind, oder nach einem Meetingmarathon. Kreativität verlangt weniger Disziplin, als vielmehr Entspannung: wenn sich Menschen wohlfühlen, so die New Work-Philosophie, sind sie zu denkerischen Bestleistungen im Stande. Dies soll zum einen durch attraktive Einrichtung der Bürogebäude erreicht werden, die den New Workern teils Sonnendecks, Chillout-Lounges und Fitnessräume bieten. Somit können die Arbeiter ganz ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechend den Arbeitstag verbringen und ihre kreative Energie ausschöpfen. Zum anderen sollen flache Hierarchien, sowie viel Selbstständigkeit und Freiheit bei der Gestaltung der Arbeitszeiten zu Höchstleistungen anregen.

Fazit

New Work ist keine Modeerscheinung, sondern bereits in vollem Gange. Menschen nutzen beispielsweise die Möglichkeiten der Technik, um frei und effizient zusammenzuarbeiten, egal wann und wo. Zugleich verschwinden Hierarchien in Unternehmen schrittweise, ebenso wie die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen: „Das Leben teilt sich nicht in Arbeits- und Freizeit – es ist alles Lebenszeit“, gibt dm-Gründer Götz Werner zu Bedenken. An dieser Überzeugung setzt New Work an: Die Arbeitskultur spiegelt einen Wertewandel wider, der der Forderung nach mehr Selbstständigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung in der modernen Gesellschaft nachgeht. Menschen sollen, gestützt durch Technik, ihr ganzes kreatives Potenzial entfalten können, sowie ihre persönlichen Bedürfnisse und ihre berufliche Tätigkeit bestmöglich miteinander vereinbaren können.

 

 

Quellen: