Gartner® Prognosen für 2024: Aufbau einer nachhaltigen und kollaborativen digitalen Arbeitsplatzinfrastruktur

Workplace-as-a-Service (WaaS)

Die von der Unternehmensberatung IDC durchgeführte Studie „Future Business World 2025 – wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändert“ kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2025 die meisten IT-Arbeitsplätze aus der Cloud bereitgestellt werden. Doch bisher zeigt sich ein Großteil der Unternehmen auf Grund von Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit zurückhaltend. 27 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, sich mit der praktischen Auseinandersetzung sogenannter subskriptionsbasierter Abrechnungsmodelle von Arbeitsplatzlösungen zu beschäftigen. Mietmodelle, wie es beispielsweise ein Workplace-as-a-Service ist, erfahren dabei eine wachsende Beliebtheit im Business.

Was ist ein Workplace-as-a-Service?

Was ist ein Workplace-as-a-Service?

Ein Workplace-as-a-Service (WaaS) ist eine Weiterentwicklung des Software-as-a-Service (SaaS)-Konzepts. Bei WaaS werden die Devices nicht mehr gekauft, sondern lediglich gemietet. Notebooks, Smartphones, Tablets, Monitore – das Konzept macht den Kauf teurer Hardware für die Arbeitsplatzausstattung verzichtbar. In diesem Mietmodell ist jedoch nicht die Bereitstellung von Softwarelösungen für Unternehmen inkludiert.

Daher haben sich parallel zum WaaS-Konzept Firmen wie oneclick etabliert, die softwareseitig komplett ausgestattete IT-Arbeitsplätze über die Cloud zur Verfügung stellen. Zusätzlich werden hierbei aktuelle und modernste Geräte überflüssig, da der größte Teil der Rechenleistung und alle Anwendungen jederzeit über die Cloud abrufbar sind. Dies schafft für Anwender und für Unternehmen ein sehr hohes Maß an Flexibilität, Daten- sowie Ausfallsicherheit und maximale Transparenz hinsichtlich der Gesamtkosten.

Ebenso wie bei Software-as-a-Service erfolgt die Abrechnung auch bei dem Modell Workplace-as-a-Service mithilfe flexibler Zahlungsmodelle, bei denen der beanspruchte Service in der Regel einmal pro Monat pro Nutzer abgerechnet wird.

Welche Vor- und Nachteile bietet das WaaS-Konzept?

Vor- und Nachteile von WaaS

Da es sich bei dem Konzept Workplace-as-a-Service um ein Mietmodell handelt, entfallen bei der Nutzung dieser Dienste die hohen Anschaffungskosten einer Kauflösung. Je nach Vertrag kann das Mietpaket auch die Aktualisierung, Instandhaltung und Wartung der Devices einschließen. Dies erspart einer Firma wertvolle Zeit und gewährleistet eine konstante Aktualität aller gemieteten Systemkomponenten. Die Mietmodelle sind zudem skalierbar und somit flexibel an die sich verändernden Bedürfnisse eines wachsenden Unternehmens anpassbar. Dies macht WaaS nicht nur für Start-ups und KMU interessant.

Jedoch sollte auch beachtet werden, dass aus dem Mietmodell ein Abhängigkeitsverhältnis zum Anbieter resultiert. Eine Insolvenz des Anbieters kann zur Folge haben, dass dem Unternehmer die Devices nicht mehr zur Verfügung gestellt werden können.

Workplace-as-a-Service in Kombination mit SaaS oder On-Premise

Ein Workplace-as-a-Service in Kombination mit SaaS oder On-Premise

Maximale Sicherheit, Komfort und Flexibilität wird jedoch erst aus einer Kombination der IT-Mietmodelle WaaS und SaaS erreicht. Anders als bei On-Premise-Lösungen, wird die Software bei SaaS nicht direkt auf der Hardware installiert, sondern der Zugriff auf Daten und Anwendungen über die Cloud ermöglicht.

On-Premise versteht sich als klassisches Lizenzierungsmodell, welches in der Regel einen einmaligen Kapitalaufwand für das Unternehmen bedeutet. Die Speicherung der Daten erfolgt meist auf dem Server des Unternehmens und wird so den Endnutzern bereitgestellt. Die Speicherung der Daten erfolgt dann entweder lokal auf der Festplatte der Rechner oder auf dem Server des Unternehmens. Die Gefahr defekter Hardwarekomponenten kann zu einem immensen Datenverlust führen. Zudem sichern nicht verschlüsselte Festplatten den Zugriff unbefugter Dritter nicht ab.

Daher schafft SaaS die optimale Lösung für bewusste Unternehmer. Hier erfolgt die Speicherung sämtlicher Daten an einem zentralen Ort, auf den jederzeit und von überall her, also auch von unterwegs aus, synchron zugegriffen werden kann. Da sich alle von den Einzelnutzern verwendeten Mietanwendungen zu jedem Zeitpunkt auf dem aktuellsten Stand befinden, hilft dies unnötige Reibungsverluste bei der Datenverarbeitung zu verhindern.

Die Entscheidung für ein komplettes Mietmodell aus Hard- und Software lässt keine Wünsche an der Arbeitsplatzgestaltung offen. Der Aufwand der IT-Verwaltung wird somit auf ein Minimum reduziert. Transparenz und kalkulierbare Kosten ermöglichen die finanziellen Ressourcen in Unternehmen gezielt und bewusst einzusetzen.

Wer nutzt schon heute das WaaS-Modell?

Wer nutzt bereits jetzt das WaaS-Modell?

Workplace-as-a-Service ergänzt die im Unternehmensumfeld bekannteren SaaS-Lösungen um die Hardware-Komponente. Zusammen werden hohe Investitionskosten vermieden, die Kapitalbindung gemindert und lange Abschreibungsfristen überflüssig.

Doch obwohl diese Mietlösungen viele Vorteile bieten, werden sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst sehr zögerlich in den Unternehmen eingesetzt.

Der Hauptgrund für diese Zurückhaltung vieler Unternehmen auf Softwareseite besteht gerade hinsichtlich der Implementierung von Cloud-Anwendungen in Bezug auf die Themen Datenschutz und Sicherheit. Über 80 Prozent glauben sogar, dass sich diese Probleme im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung weiter vergrößern werden. Bei genauerer Betrachtung der schon heute von den Anbietern gebotenen sehr hohen Sicherheitsstandards erscheinen derartige Befürchtungen jedoch wenig begründet. Hardwareseitig fehlt es auf dem europäischen Markt einfach an Akzeptanz gegenüber einem Mietmodell, wie es WaaS vorsieht.

Letztendlich ermöglichen Mietmodelle aber den Unternehmen stets mit modernster Technologie, aktuellster Software und größtmöglicher Datensicherheit im Wettbewerb zu bestehen und zu behaupten.

 

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