[oc_spacer height=“15″]Seit einem Monat ist die Europäische Datenschutz-Grundverordnung wirksam. Wir nehmen dies zum Anlass und werfen einen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge.
Viele Unternehmen sahen dem 25. Mai 2018 skeptisch entgegen. Nach zweijähriger Frist trat vor genau einem Monat endgültig die neue Datenschutzregelung in Kraft. Wie sich die deutschen Unternehmen bei der Umsetzung schlagen und welche Auswirkungen sie darin sehen, lesen Sie im Folgenden.
„Die Aktenberge sind schlagartig gewachsen“
Die Datenschutzbehörden beklagen, dass, wie bereits vor dem Stichtag prophezeit wurde, um ein Vielfaches mehr Arbeit entstanden ist, jedoch nicht dementsprechend neue Stellen geschaffen wurden. Angesichts der großen Anzahl an DSGVO-Beschwerden „kann man sagen, dass momentan eine Erschütterung durch die Datenschutzbehörden geht“, so der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar. Laut Caspar seien die Aktenberge schlagartig angewachsen. Dabei seien viele eingehende Anträge oder Hinweise auf Verunsicherung und Fehlinformation zurückzuführen. Scheinbar reichte also die zweijährige Übergangsperiode nicht aus, um alle Unternehmen ausreichend auf die neue Gesetzeslage vorzubereiten. Tatsächlich hatten, laut einer Erhebung von Technology Review und Statista, bis zum 25.05.2018 lediglich 24% der Unternehmen in Deutschland die Europäische Datenschutz-Grundverordnung vollständig umgesetzt.
Europäische Datenschutz-Grundverordnung: Herausforderungen und Auswirkungen
Aus Sicht der befragten deutschen Unternehmen liegt die größte Herausforderung bei der Umsetzung der DSGVO im schwer abschätzbaren Umsetzungsaufwand. Darüber hinaus sind sich etwas mehr als die Hälfte, nämlich 56%, in Rechtsfragen unsicher. Über die schwierige technische Umsetzung, bzw. zu wenig praktische Umsetzungshilfen klagen 32%, bzw. 40% der Unternehmen.
Als Vorteil der neuen Datenschutz-Grundverordnung sehen ganze 70% einheitlichere Wettbewerbsbedingungen in der EU. Ferner schätzen 51% die Verordnung als Wettbewerbsvorteil für europäische Unternehmen ein, während 43% auch Vorteile für das eigene Unternehmen verzeichnen.
Dem steht gegenüber, dass sich 60% der Befragten einig sind, die Europäische Datenschutz-Grundverordnung mache zahlreiche eigene Geschäftsprozesse komplizierter. 38% stufen die neue Gesetzeslage als verlangsamenden Faktor für die Digitalisierung der Wirtschaft ein.
Quellen: