Gartner® Prognosen für 2024: Aufbau einer nachhaltigen und kollaborativen digitalen Arbeitsplatzinfrastruktur

Was ist Digitalisierung?

[oc_spacer height=“15″]Der digitale Wandel ist weltweit in vollem Gange. Längst haben die voranschreitenden technologischen Entwicklungen die Art, wie wir kommunizieren, arbeiten, lernen und leben, verändert. Nicht ohne Grund sprechen viele von einer „Digitalen Revolution“ analog zur „Industriellen Revolution“.

Mit beiden Revolutionen gingen und gehen ähnliche Ängste einher. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes ist mit Blick auf die Industrielle Revolution, die Ende des 19. Jahrhunderts begann, kein neues Phänomen. Mit der heutigen Erkenntnis, dass durch die Industrielle Revolution auf lange Sicht Millionen neuer Jobs geschaffen wurden, sind die Aussichten aber als nicht ganz so düster einzustufen.

Neben dem Arbeitsplatzverlust sorgen sich die Menschen um die Sicherheit ihrer privaten Daten und vermissen Transparenz bei der Wahrhaftigkeit von Nachrichten und Informationen – Stichwort: Fake News. Nun hat die Medaille bekanntlich zwei Seiten. Neben den genannten Unsicherheiten birgt die Digitale Revolution allem voran viele Chancen, zum Beispiel auf eine bessere Lebensqualität, effizienteres Wirtschaften und innovative neue Geschäftsmodelle. Nach Angaben der Europäischen Kommission könnte ein digitaler Binnenmarkt 415 Milliarden Euro jährlich zur Wirtschaftsleistung der Europäischen Union beitragen und Hunderttausende neue Arbeitsplätze schaffen. Glaubt man den aktuellen Erhebungen der Europäischen Kommission, wird beispielsweise das Marktvolumen des Internets der Dinge für das Jahr 2020 auf rund 1,9 Billionen Euro geschätzt.

Digitalisierung: Deutscher Mittelstand muss handeln

Im Mittelstand ist der Einzug digitaler Technologien nicht mehr aufzuhalten. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young (EY), bei der 3.000 deutsche mittelständische Unternehmen befragt wurden, spielen schon jetzt im Geschäftsmodell jedes zweiten mittelständischen Unternehmens (54 Prozent) digitale Technologien eine große bis mittelgroße Rolle. Trotzdem meldete 2016 immer noch jeder fünfte deutsche Mittelständler, dass digitale Technologien noch gar keine Rolle spielen. Dabei bleibt vor allem bei den kleineren Mittelständlern das Potenzial der Digitalisierung ungenutzt. Gerade hier könnten Unternehmer durch flexible Produktion oder Vernetzung ihrer Produkte profitieren. Aber sie überlassen das Feld den Global Playern: Digitale Technologien spielen nur bei 43 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 30 Millionen Euro eine große bzw. mittelgroße Rolle.

„Deutschland ist ein Hochtechnologie-Standort, der von der Innovation lebt. Der deutsche Mittelstand hat sich schon immer dadurch ausgezeichnet, dass er schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren und sich anpassen konnte. Die große Bedeutung, die digitale Technologien heute schon in vielen Betrieben einnehmen, zeigt, wie weit vorne viele Mittelständler bei der technologischen Innovation sind. Allerdings drohen manche den Anschluss zu verlieren. Fehlendes Geld oder fehlendes Personal dürfen nicht die Ausrede sein, um nötige Weichenstellungen für die Zukunft zu verschlafen. Die Unternehmen müssen sich schnell Lösungen einfallen lassen, um sich zukunftsfest zu machen“, warnt EY-Partner Peter Englisch.

Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien

Laut Ernst & Young setzen Unternehmen digitale Technologien momentan noch vor allem in der Kundenbeziehung ein. „39 Prozent pflegen ihre Kundenbeziehungen ganz oder teilweise auf digitalem Weg. 33 Prozent haben mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet in ihre tägliche Arbeit integriert, und 23 Prozent wickeln Verkauf und Bezahlung online ab.“ Ein direkter Zusammenhang zwischen Digitalisierung und aktuellem Geschäftserfolg konnte bei der Umfrage nicht hergestellt werden. Zwar sagten mehr als 20 Prozent der Unternehmen mit guter Geschäftslage, dass digitale Technologien eine sehr große Rolle spielen. Aber die Konjunktur sei aktuell insgesamt sehr gut, das täusche über manche Versäumnisse hinweg. „Die Unternehmen sollten sich besser in guten Zeiten für die Digitalisierung rüsten. Wenn die Zeiten schlechter werden, wird sich die Spreu vom Weizen trennen und Unternehmen mit konsequenter Digitalisierungsstrategie werden einen Vorteil im Wettbewerb haben“, zieht der Unternehmensberater Peter Englisch das Fazit aus den gemachten Ergebnissen. „Die Digitalisierung führt auf vielen Märkten zu grundlegenden Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen. Eine zentrale Rolle spielen dabei digitale Plattformen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Der Digitale Binnenmarkt

Die Relevanz der Digitalisierung macht auch vor den Gremien der Europäischen Union nicht Halt. Schon am Anfang seiner Amtszeit 2014 erklärte der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker deshalb auch die Schaffung eines Digitalen Binnenmarkts (Digital Single Market) zu seinen vorrangigen Zielen. In diesem digitalen Binnenmarkt soll der freie Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital gewährleistet werden und sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen unter fairen Wettbewerbsbedingungen sowie auf der Grundlage hoher Verbraucher- und Datenschutzstandards ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit bzw. ihres Wohn- oder Geschäftssitzes nahtlos Online-Aktivitäten nachgehen und Internetanwendungen nutzen können.